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ORTSFÜHRER PETRA |
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Auf den Spuren von Bruder Juniperus |
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Jaume Ribot Amengual |
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Petra: Jaume Ribot i Amengual-Stiftung, 2002 |
IMPRESSUM | |||||
Petra, 2002 Nummer des hinterlegten Pflichtstücks: PM 138.-2002 ISBN: 84-932474-0-5 |
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© Autor: Jaume Ribot i Amengual Projektleitung: Beatriu Ribot i Amengual und Llorenç Riera i Bestard © Bilder: Miquel Febrer, Jaume Andreu und Joan Martí Fotoredaktion: Miquel Febrer i Roca Sprachliche Überprüfung des katalanischen Originaltextes: Antònia Garcia Millan Textgestaltung und Layout: Joan Martí Gandia |
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Druck: Gràfiques SIBA - Santa Margalida |
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Bild auf der Titel- und Rückseite: Haus Pater Serra in der Straße Barracar alt |
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Mitarbeiter an diesem Ortsführer: Andreu Galmés, Jaume; Febrer Roca, Miquel; Fraternitat Franciscana de Petra, OFM; Garcia Millar, Antònia; Gibert Riera, Catalina; Jaume Horrach, Miquel; Ribot Amengual, Beatriu; Riera Bestard, Llorenç; Riera Monroig, Rafel; Rotary Club Junípero Serra |
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Herausgegeben von der Jaume Ribot i Amengual-Stifung |
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Mit der Unterstützung der Gemeindeverwaltung Petra und der Autonomen Regierung Mallorcas (Consell de Mallorca) |
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Für all diejenigen, die mit ihrer Arbeit dazu beigetragen haben, die Geschichte des Ortes Petra zu sammeln. |
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VORWORT | ||||
Aus Mallorca selbst, aber auch von außerhalb der Insel, kommen zahlreiche Besucher nach Petra, die sich für den Ort interessieren, an dem Miquel Josep Serra i Ferrer, weltberühmt geworden als Bruder Juniperus Serra, geboren wurde und seine Kindheit verlebte. Der vorliegende Führer möchte diesem Bedürfnis nach Information von seiten der auswärtigen Besucher und derjenigen, die die Botschaft von Bruder Juniperus suchen, entgegenkommen. Sie ist mit großer Freude erarbeitet worden, in der Hoffnung, dass sie auf den Leser bereichernd wirkt. Der Ort, der den Besucher empfängt und der Kontakt mit seinen Bewohnern werden zum besseren Verständnis des großen Franziskaners beitragen. Die Idee zu diesem Führer entstand durch die Freundschaft und Zusammenarbeit mit denjenigen Personen, die sich um unsere Ortsgeschichte verdient gemacht haben, darunter vor allem der Lehrer Miquel Ramis (1900-1987), Dina Moore-Bowden (1893-1981), der La Salle-Bruder Sebastià Rubí (1911-1987), der Postulator Pater Jacinto Fernández-Largo (1928-1986) und Pater Salustiano Vicedo (geb. 1923). |
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BEGRÜßUNGSWORTE DES VERFASSERS | ||||
Sehr geehrte Damen und Herren, es ist mir eine große Freude, Sie in Petra begrüßen zu können. Wir freuen uns über Ihr Interesse an unserem Ort. Ich möchte Ihnen die schönsten Seiten unseres Ortes zeigen, sowie seine interessante Vergangenheit, die unsere Gegenwart so sehr bedingt und bereichert. Dies ist vor allem der Figur von Bruder Juniperus Serra zu verdanken, sodass es Sie nicht überraschen wird, wenn fast alle Sehenswürdigkeiten, die wir besichtigen werden, mit seiner Person in Zusammenhang stehen. Ich heiße Sie herzlich in Petra willkommen. |
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LEBEN DES BRUDER JUNIPERUS SERRA | ||||
Bruder Juniperus (der Name bedeutet auf deutsch „Bruder Wacholder“) wurde am 24. November 1713 in Petra geboren. Noch am gleichen Tag wurde er in der Pfarrkirche Sant Miquel in Petra auf den Namen Miquel Josep Serra getauft. Seine Eltern waren Antoni Serra und Margalida Ferrer. Das Geburtshaus in der Straße Carrer Barracar gehörte ursprünglich seiner Großmutter väterlicherseits. Dieses Haus wurde seinem Vater am 29. Oktober 1719 übertragen. Er wurde innerhalb der Familie christlich erzogen und half bei der Feldarbeit, wo er sich mit den verschiedenen Anbauarten vertraut machte, die er später den Indianern in Kalifornien beibringen sollte. Die erste Schulbildung erhielt er im St. Bernhardins-Klosters (Convent de Sant Bernadí) in Petra, wo sich schon bald zeigte, dass er sich zum Priesteramt berufen fühlte. 1729, mit 16 Jahren, verließ er Petra, um in Palma zu studieren. Hier absolvierte er das Noviziat im Kloster Jesu (Convent de Jesús) und ging anschließend ins Franziskus-Kloster (Convent de Sant Francesc), ebenfalls in Palma, wo er sich bis zu seiner Abfahrt von der Insel aufhielt. An diesem Kloster studierte er für das Priesteramt und unterrichtete selbst Philosophie. An der Ramon Llull-Universität von Palma wurde ihm ein Lehrstuhl für Theologie zuerkannt. Neben seiner Lehrtätigkeit ging er auch |
seiner Tätigkeit als Prediger nach. Während einer Predigt zur Fastenzeit, die er in Petra hielt, kam die Erlaubnis, in die Missionen nach Kalifornien zu gehen. Seine letzte Predigt auf Mallorca hielt er am dritten Ostertag im Sanktuarium der Muttergottes von Bonany (Santuari de la Mare de Déu de Bonany), nahe Petra. Es war die letzte Predigt, die er auf Mallorca hielt, und sein Abschied von Petra und der Insel. Es sollte ein Abschied für immer sein. Am 13. April 1749 nach dem Mittagessen verabschiedet er sich von seinen Mitbrüdern und schifft sich zusammen mit Pater Francesc Palou nach Mexiko ein. Das Schiff läuft als erstes Málaga an, von wo die Fahrt nach Cádiz fortgesetzt wird. In Cádiz geht er am 29. August 1749 an Bord und am 18. Oktober 1749 läuft das Schiff in den Hafen von San Juan de Puerto Rico ein, wo sie missionarische Predigten hielten. Am ersten November setzen sie die Reise fort und kommen am 7. Dezember in Veracruz an. Von dort geht es zu Fuß weiter bis zur Missionarschule de propaganda fide Sankt Ferdinand in der Hauptstadt Neuspaniens, wo er am 1. Januar 1750 ankommt. |
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Von 1759 bis 1767 ist er mit unermüdlicher Predigttätigkeit in Zentral- und Südmexiko missionarisch unterwegs. Nach der Ausweisung der Jesuiten aus dem spanischen Herrschaftsgebiet im Jahre 1767 übernimmt Juniperus als Vorsitzender der Missionen von Sierra Gorda deren Missionen. |
![]() Gemälde des Juniperus Serra aufbewahrt im Rathaus Petra |
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Als der spanische König beschließt, die nördliche Pazifikküste zu erobern, schließt sich Pater Serra dem Unternehmen an, das am 28. März seinen Anfang nimmt. Am 16. Juli 1769 gründet er die Mission von San Diego. Ein Freudentag für den eifrigen Missionar, denn von hier aus nimmt die Christianisierung Kaliforniens ihren Ausgang. Am 3. Juni 1770 gründet er die Mission San Carlos Borromeo (Carmel), am 14. Juli 1771 diejenige von San Antonio; am 8. September San Gabriel, die Keimzelle des späteren Ortes Los Ángeles; am 1. September die Mission von San Luis. |
Eine der Haupttätigkeiten der Missionare war die Predigt des Evangeliums bei den Indianern. Jeder Ort war gut für die Erfüllung dieses Ministeriums. Den Kindern wurden die wichtigsten christlichen Lehren beigebracht sowie Lesen und Schreiben. Eine Hauptaufgabe der Missionare bestand zudem darin, die Eingeborenen in Ackerbau und Viehzucht zu unterrichten, wodurch das Leben der Indianer eine wesentliche Verbesserung erfuhr. Außer der Landwirtschaft und den gängigen Schulfächern unterrichteten die Missionare Singen, Malen, Theater und gründeten sogar Musikkapellen. Zwischen Juniperus und der Militärmacht kam es zu ständigen Auseinandersetzungen. Nicht nur, dass . |
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![]() Pater Salustiano Vicedo und Miquel Ramis |
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Dina M. Bowden |
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Abbildungen der verschiedenen veröffentlichten Führer Petras |
DIE REISEFÜHRER ÜBER PETRA | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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DER ERSTE HEIMATFORSCHER | ||||||||||||||||||||||||
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1. Kirche | 2. Juniperus Serra-Platz 5. Franziskanerkloster Sankt Bernhardin |
3. Museum 6. Einsiedelei Bonany |
4. Geburtshaus des Juniperus |
DIE PFARRKIRCHE | |
![]() Gesamtblick der Pfarrkirche Sankt Peter |
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![]() Seitenportal |
![]() Hauptportal |
Nächste Seite: Bild von der gesamten Innenkirche. Autor: Gabriel Munar Garcías |
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DIE KIRCHE | |||
Im Jahre 1239, zehn Jahre nach der Eroberung der Insel durch Jakob den Ersten, war Petra schon eine eigenständige Kirchgemeinde. Der Gemeindepfarrer war F. de Foneyre und im Jahre 1248 unterstellte der Papst selbst sie seinem Schutz. |
![]() Glockenturm der Pfarrkirche |
Mit dem Bau wurde 1582 begonnen und 1730 wurde die Kirche geweiht. Großzügig in den Ausmaßen ist sie einschiffig, wenn auch mit einer für die Gotik typischen dreischiffigen Kapelle in der Apsis. Der Baumeister war Antoni Genovard. |
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Die erste Kirche stand im ältesten Teil des Ortes, noch oberhalb des heutigen Ortsteils Barracar; die zweite war bereits dem Heiligen Petrus geweiht und befand sich an derselben Stelle wie die heutige Kirche. Diese dritte Kirche wurde im Nordteil des Ortes errichtet. |
Es ist der bewundernswerten Anstrengung der Bürger Petras im 16. und 17. Jahrhundert zu verdanken, dass sie trotz Pestepidemien und Trockenperioden nicht nur den Bau dieser Kirche, sondern auch den der Kirche des Klosters Sankt Bernhardin (1657-1677) und den der Kirche des Sanktuariums von Bonany (1604) ermöglichten. |
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Die Kirche ist in ihrer Größe von beeindruckender Schönheit und gilt als das letzte gotische Bauwerk auf mallorkinischem Boden. |
Noch während der Bauzeit würde Juniperus in der Kirche getauft und gefirmt. Hier empfing er mit freudigem Herzen die erste Kommunion. |
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1. Hochaltar 2. Herz Jesu 3. Heilige Anna 4. Mariä Empfängnis 5. Heiliger Martial 6. Heilige Rosa 7. Unsere Liebfrau vom Rosenkranz 8. Heiliger Christus 9. Unsere Liebfrau vom Gesang 10. Allerseelen 11. Heiliger Joseph 12. Seliger Juniperus Serra 13. Heilige Kosmas und Damian 14. Heilige Barbara 15. Heiliger Antonius Abt 16. Orgel über dem seitlichen Eingangsportal 17. Unsere Liebfrau der Schmerzen 18. Heilige Praxedis 19. Heiliger Sebastian 20. Sakristei |
Später sollten seine Predigten zu den besonders erinnerungswürdigen Momenten im Leben der Gemeinde zählen, insbesondere die letzte, kurz vor seiner Abreise nach Amerika, in der er über die Fastenzeit sprach. |
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EIN GOTTGESEGNETES JAHR | |||||||||||||
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Am 24. November 1713 habe ich, Bartholomäus Lledó, Geistlicher und Vikar dieser Pfarrei, den Miquel Joseph Serre, Sohn der Eheleute Antoni und Margalida Ferrer, getauft. Paten waren Bartholomäus Fiol und Sebastiana Serre. Der Junge ist am selben Tag um ein Uhr nach Mitternacht geboren worden. |
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Die Taufbecken der Pfarrkirche Sankt Peter Terrakottafigur der Taufe des Seliggesprochenen Juniperus Serra. Werk von Bruder Conrado Lucas Tovar, OFM. Museum Juniperus Serra Taufurkunde des Seliggesprochenen Juniperus Serra. Aufbewahrt im Pfarrarchiv. |
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DAS TAUFBECKEN | |||||||||||||
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![]() Altes Taufbecken. Bild: Gabriel Munar Garcías |
GEMÄLDE UND RELIQUIE DES JUNIPERUS |
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DIE ORTSCHAFT PETRA | |
![]() Panoramasicht auf Petra von Bonany aus gesehen |
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![]() Die Mühlen gehören zu unserer Landschaft. Mühle auf dem Gut «Sa Lia» |
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Die mallorquinischen Wegekreuze: das Kreuz des Ortsgrabens |
DIE URSPRÜNGE PETRAS | ||||||||||||||||
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Vignette von Petra auf der berühmten Landkarte Mallorcas des Kardinal Despuig. An ihrer Herstellung arbeitete der Neffe von Bruder Juniperus, Bruder Miquel von Petra, mit |
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![]() Keramikstücke aus der Antike, aufgefunden von Jaume Ribot im Umkreis von Petra |
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![]() Gedenktafel für den Besuch des Heiligen Vinzenz Ferrer in Petra |
![]() Römische Grabinschrift im Pfarrhaus |
![]() Wandmalerei aus dem 17. Jahrhundert im alten Rathaus |
EIN PLATZ FÜR JUNIPERUS | |||||||||||||||||
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Aufnahme vom Pater Serra-Platz aus dem Jahre 1912 vor den Umbauarbeiten |
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Aufnahme von der Einweihungsfeier des neugestalteten Pater Serra-Platzes am 28. September 1913 |
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DIE GROßE EINWEIHUNGSFEIER DES JUNIPERUS-DENKMALS |
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![]() Im Jahre 1999 wurde die Marienfigur Unsere Liebe Frau von Bonany aus Anlass der Wiederkehr des 250. Jahrestages der Abreise des Seliggesprochenen Juniperus Serra nach Amerika in den Ort hinuntergetragen |
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WAS UNSEREN CHARAKTER AUSMACHT | ||||||||||||
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![]() Geburtshaus des Pater Serra in der Straße Carrer Barracar Alt. - Unten: Ansicht der Straße in beiden Gehrichtungen |
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