Deutsch-Baskische Übersetzung: Allgemeine Situation und spezifische Probleme
IBON URIBARRI ZENEKORTA
EHU / UPV
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In den letzten Jahren hat sich die jährliche Produktion von Büchern in Baskischer Sprache bei 1200 Titeln stabilisiert. 35% Prozent davon sind Übersetzungen. Trotzdem verteilen sich diese Nummer eher unregelmäßig: bei Literatur für Erwachsenen verkleinert sich der Anteil von Übersetzungen bis 14%, während bei Kinder- und Jugendliteratur bis zum 75% steigt. Die großere Nachfrage in diesem letzten Gebiet zwingt dazu, öfter zu Übersetzungen zu greifen. |
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Die Produktion von Übersetzungen ins Baskische hat unter verschiedenen Problemen gelitten. Das Hauptproblem kann wohl die Abwesenheit einer bedeutsamen Übersetzungstradition sein. Seit der Publikation des ersten Baskischen Buches, Linguae Vasconum Primitiae (1545) bis 1879 wurden nur 194 Bücher in baskischer Sprache publiziert (die Definition der UNESCO folgend). Davon sind 93 Übersetzungen. Die erste Übersetzung ist „Iesus Chris gure Jaunaren Testamentu Berria“, 1571, eine Baskische Fassung der Evangelien, übersetzt von Joannes Leizarraga, der 1564 den Übersetzungsauftrag der Kalvinischtischen Synode in Pau angenommen hatte. Bei dieser und anderen Übersetzungen hat sich Leizarraga mit dem folgenden groβen Problem konfrontiert: das Vorhandensein einer Fülle von Baskischen Dialekten und die Abwesenheit einer einheitlichen literarischen Standardsprache. Obwohl die neuesten Schritte in diese Richtung (zum Beispiel, ein normatives Wörterbuch) ein gutes Zeichen setzen, hat die Baskische Sprache trotzdem in vielen Bereichen immer noch keinen normalisierten Gebrauch erreicht. Man könnte viele verschiedene Gründe nennen, die eine Erklärung der heutigen Situation näher bringen könnten¹, aber diese kürze Einleitung soll hier genügen. |
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Man kann wohl sagen, dass die Lage der Übersetzung ins Baskische nach dem Erlass des Autonomie-Statuts 1979 und das Inkrafttreten des Gesetzes für die Normalisierung der Baskischen Sprache 1982 sich radikal verändert hat. Der ofiziellen Anerkennung der Zweisprachigkeit folgt eine sehr intensive übersetzerische Aktivität innerhalb der verschiedenen Ämter. Das IZO (ämtlicher Übersetzungsdienst) ist mit dem Auftrag gegründet, alle ämtliche Dokumente aus einer Sprache in die andere Sprache zu übersetzen (der Dienst hat auch eine Terminologieabteilung). Darüber hinaus blüht aber diese Aktivität dank der Gründung von verschiedenen Medien auch in breiten Kulturgebieten, die mit der Baskischen Sprache arbeiten (Rundfunk, Fernsehen, Zeitungen, Zeitschriften und mehrere Verläge, die hauptsächlich Baskische Bücher publizieren). Erst dann beginnt eine kontinuierliche und professionelle Aktivität im Bereich der Übersetzung. |
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Dennoch wurde diese ganze Aktivität durch die ungenügende Ausbildung von vielen Übersetzern begrenzt, da es unmöglich war Übersetzung aus dem oder ins Baskische zu studieren. Zwischen 1980 und 1990 war die Übersetzungsschule von Martutene (San Sebastián) tätig, von Euskaltzaindia (die Akademie der Baskischen Sprache) gefördert, und um diese Schule sind die ersten Forschungen über Übersetzung in die Baskische Sprache entstanden. Zwischen 1986 und 1991 gab es auch eine Übersetzungsschule beim IVAP (Baskisches Institut der öffentlichen Ämter), die sich auf die Übersetzung von ämtlichen Dokumenten konzentriert hat.
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Die erste von diesen Schulen ist der Keim von EIZIE geworden (Verband der Baskischen Übersetzer, Überprüfer und Interpreten). Der Verband ist 1988 mit 60 Mitgliedern gegründet worden (heutzutage sind es mehr als 180). Eine von seinen bezeichnendsten Aktivitäten sind die Ausbildungsseminare. Der Verband hat auch drei Sommerkurse an der Baskischen Universität organisiert, mit Teilnahme von nationalen und internationalen Experten (die Akten wurden in besonderen Nummern von der Zeitschrift SENEZ veröffentlicht).
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Die Baskische Universität gab auch um diese Zeit ihre ersten Schritte in diese Richtung mit der Etablierung eines zweijährigen Masters in Übersetzung in Vitoria-Gasteiz. Das Fach Übersetzen und Dolmetschen wurde endlich im Jahrgang 200/2001 eingeführt. Dies war eine sehr späte Antwort zu dem großen Anstieg der übersetzerischen Tätigkeit seit Anfang der achtziger Jahre, aber man hofft, dass die Einführung des Faches vieles zur Verbesserung dieser Aktivität beigetragen wird, und besonders Elemente für eine wissenschaftliche Behandlung verschiedener Probleme um diese Aktivität beisteuern wird. Damit könnte man einige schwerwiegende Lücke füllen und vor allem dem Mangel an theoretischen Studien und ausgebildeten Kritikern abhelfen.
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2. |
BESCHREIBUNG DES UNTERSUCHUNGSOBJEKTS |
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2.1. |
Frühe Übersetzungen |
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Die folgenden Übersetzungen habe ich bei der von EIZIE hergestellten historischen Liste der Übersetzungen gefunden, wobei ich eine direkte Übersetzung aus der deutschen Sprache noch nicht prüfen könnte und bei mehreren Fällen erhebliche Zweifel habe.
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Bravanteco Genovevaren bicitz arrigarri miragarria, Cristobal Schmid-ec eguiñ eta eusquerara itzulia,. Gregorio Arrue Rezola, E. Lopez, 1885/1890/1960 (Itxaropena/Auñamendi). |
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Apaiz osteguna eta aurrak A. Willbrordo Menkek alemanez idatzia ta. R.M.A.’k euskeraz yarria. Resurrección María de Azkue Aberasturi, Euzko Argitaldaria (gipuzkera eta bizkaieraz). 19?? |
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Ein Xavierius Leben in Bildern. Georg Schurhammer. Xabier’tar Prantzisko Deunaren bizitzlaburra, J.L. Schurhammer’tar Jorke’k egina, Jakintza ikasle jesulagunak, El mensajero, 1925. |
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Heineren olerkiak, H. Heine (Joseba Arregi – Txingudi), Rementeria, 1927. |
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Grimm anayen berrogetamar ume-ipuin Legoaldik doitxeratik euskeratuta, Ipolito Larrekoetxea (Legoaldi), J. Alvarez, 1929. |
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Grimm anaien ipuiñak, Jose Altuna, 1929. |
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Ipuintxoak, Schmidt, Gabriel Manterola, 1929. |
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Nach dem Zivilkrieg kann man auch einige wenige Versuche finden:
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Erri-min (Sehnsucht), Friedrich von Schiller, Jon Mirande (Jon Chaho), RSVAP, 1959. |
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Atzerriko neskatilla (das Mädchen aus dem Fremde), Jon Mirande, RSVAP, 1959. |
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Bai esalea, ez esalea (Egan-eko separata), Bertolt Brecht, Graf. Bilbao, 1963. |
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Amaren armak. Zati batetako antzerkia, Bertolt Brecht, Egile editore, 1968. |
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Mendiko argia (Das Licht der Berge), Franz Weisser (Placido Mujica Berraondo), Mensajero 1968. |
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Einige Texte von Schiller und Hesse sind auch bei der Zeitschrift Egan erschienen..
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Als ein erstes Ergebnis wird es klar, dass nur wenige Deutsche Texte übersetzt worden sind, und noch weniger direkt aus der deutschen Sprache. Eine genauere Untersuchung dieser älteren Übersetzungen steht noch bevor.
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Wie schon gesagt wurde, der Verband EIZIE ist eine der aktivsten Organisationen, wenn es sich um Übersetzung ins Baskische geht. Deswegen ist eine kurze Beschreibung ihrer bisherigen Aktivitäten, Ziele und Ergebnisse angebracht.
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Seine Satzung setzt die folgenden Ziele fest:
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Rechtschutz der Übersetzer und Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen. Die Richtlinien der UNESCO folgend, fördert der Verband den Schutz des Urheberrechts, die Unveränderlichkeit des übersetzten Textes, die Bekanntmachung des Übersetzers, usw. Der Verband hat diese Prinzipien in Bereichen verteidigen können, die er kontrollieren kann, auch unter seinen Mietgliedern und bei der Sammlung „Literatura unibertsala“, nicht aber in anderen Bereichen außer seiner Reichweite, besonders bei Übersetzung von Schulbücher und Kinder- und Jugendliteratur bei verschiedenen Verlägen. Die von Verband organisierte Rechtsberatung ist sehr aktiv in den Bereichen Urheberrecht, Verträge und Steuer.
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Sicherung einer Mindestqualität bei Übersetzungen. Wir haben schon erwähnt, dass der Ausgangspunkt problematisch war und auch teilweise immer noch so bleibt, da die Zielsprache keinen normalisierten Gebrauch in vielen Feldern erreicht hat und der Leser nicht gewöhnt ist, gewisse Texttypen auf Baskisch zu lesen (nur die jüngste Generation ist gut vorbereitet, mit einer großen Varietät von Texten umzugehen). Diese Situation hat den Übersetzern dazu gezwungen, eine zusätzliche Aufgabe als Normalisierer der Sprache zu übernehmen, und sie haben ganz neue Gebiete für die Baskische Sprache eröffnet. Gleichzeitig hat der Verband versucht bei den Arbeiten seiner Mitglieder ein Qualitätsstandard zu erreichen und zu behalten, der als Muster für andere Übersetzungen dienen könnte. Dies spiegelt sich vor allem bei der an der Sammlung „Literatura unibertsala“ benutzten Methodologie (siehe unten). Auch als Teil dieser Bemühungen hat der Verband mit dem Titel „Itzulpenen antologia“ eine dreibändige Anthologie von Übersetzungen ins Baskische veröffentlicht. |
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Förderung von Übersetzungen. Die Übersetzungen ins Baskische haben das zusätzliche Problem eines erhöhten Preises bei einem Minderheitsmarkt. Deswegen braucht diese Aktivität eine gestärkte Förderung. Der Verband bemüht sich daher um die Förderung der professionellen Beziehungen und den Umtausch von Informationen. Der Verband führt mit diesem Zweck eine mailing-Liste für Mitglieder (ITZUL). Dazu veröffentlicht und verteilt ein Mitteilungsblatt für Mitglieder, KERA. 44 Nummer wurden bereits publiziert, und seit der Nummer 24 erscheint das Blatt bei der Internetseite des Verbandes, www.eizie.org. |
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Das Hauptprogramm für die Förderung der literarischen Übersetzungen ist die Sammlung „Literatura unibertsala“ (Weltliteratur). Das Programm hatte 1989 sein Anfang mit dem Ziel, zunächst Übersetzungen von 100 klassischen Werken der Weltliteratur zu veröffentlichen. Diese Nummer wurde schon erreicht und nun hat sich das Programm bis zur Nummer 150 erweitert (siehe Anhang A). Das Programm wird von Kultusministerium der Baskischen Regierung finanziert, von EIZIE Verband geführt und von einem Verlag ediert, der nach einer öffentlichen Ausschreibung gewählt wird. Der Verband schlägt die Titel vor, die übersetzt sein sollten, und berücksichtigt dabei Kriterien der Repräsentativität, die Qualität des Werkes, die Pluralität der Sprachen, usw. Die meisten Werke sind nicht allzu lange Romane. Nach dem Vorschlag gibt es eine öffentliche Ausschreibung, bei der anonyme Probeübersetzungen verlangt werden. Eine Jury wählt dann die besten davon und vergeht die Übersetzungsaufträge. Nach der Übergabe der Übersetzung kontrolliert eine Lektürekommission die Qualität der Arbeit und hat das Recht, die Arbeit abzulehnen und zur Revision zurückzugeben, wenn sie eine gewisse Anzahl von Fehlern entdeckt. Darüber hinaus zwingt der Verband dem Verlag, einen zusätzlichen Korrektor einzustellen. Alle diese Maßnahmen führen zu dem Ergebnis, dass bei dieser Sammlung der Qualitätsstandard sehr hoch ist und eine Referenz für alle literarischen Übersetzungen, die außerhalb des Verbandes durchgeführt werden, bildet.
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Verbesserung der Ausbildung der Übersetzer. Die Übersetzungsschule, die der Keim des Verbands war, hatte schon Seminare und Kurse organisiert. Darüber hinaus unterhält der Verband eine Bibliothek mit Schwerpunkt Übersetzungswissenschaft. Dazu veröffentlicht der Verband eine jährliche Zeitschrift, SENEZ, die verschiedene Aspekte der Übersetzungstheorie und –pragmatik behandelt. Bisher wurden 25 Nummer publiziert, darunter einige Sonderhefte die vom Verband an der Baskischen Universität organisierten Sommerkurse sammeln (ab der 14ten Nummer kann man die Zeitschrift bei der offiziellen Internetadresse des Verbands lesen). Andere besondere Materialien zur Verbesserung der Übersetzungen sind eine CD-ROM mit volkstümlichen Wendungen und vor allem ein Katalog von Übersetzungen in die Baskische Sprache (mit 6.793 Eingaben bis 1996) und von Übersetzern (diese Information ist auch bei der Internetadresse erhältlich, und sie wird ein grundlegendes Werkzeug für künftige Forschungen bereitstellen).
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Verteidigung der ökonomischen und sozialen Interessen der Übersetzer. Dabei versucht der Verband das soziale Ansehen des Berufs zu verbessern. |
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2.2.1. |
Deutsche Literatur auf Baskisch |
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Was literarische Übersetzung aus Deutsch ins Baskische betrifft, finden wir 9 bereits publizierte Titel und einen weiteren schon programmierten Titel bei der vorher erwähnten Sammlung ¨Literatura unibertsala”.
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Ipuin fantastikoak/Antología, E.T.A. Hoffmann (Antton Garikano). |
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Anton Camenzind, Hermann Hesse (Xabier Mendiguren). |
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Herioa Venezian/Der Tod in Venedig, Thomas Mann (Xabier Mendiguren). |
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Hautapen-ahaidetasunak/Die Wahlverwandtschaften. J.W. von Goethe, (Xabier Mendiguren). |
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Michael Kohlhaas, Heinrich von Kleist (Xabier Mendiguren). |
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Katua eta sagua/Katz und Maus, Günter Grass (Xabier Mendiguren). |
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Peter Schlemihls-en istorio miresgarria/Peter Schlemihls wundersame Geschichte, A. von Chamisso (Antton Garikano). |
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Törless ikaslearen nahasmenduak/Die Verwirrungen des Zöglings Törless, Robert Musil (Koldo Morales). |
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Berlin Alexanderplatz, Alfred Döblin (Antton Garikano). |
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Zwischen neun und neun, Leo Perutz (Antton Garikano). |
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Diese Übersetzungen machen ungefähr ein 10 % der Sammlung aus. Wie man aus der Liste sehen kann, bilden Titel aus dem 19ten und erste Hälfte des 20ten Jahrhunderts die Mehrheit. Der Grund dafür kann wohl sein, dass eine solche Sammlung genau den passendsten (und sicherlich den einzigmöglichen) Rahmen anbieten kann, damit die Übersetzung solche Klassiker möglich wird. Eine weitere Schluβfolgerung, die man aus dieser Liste entnehmen kann, ist, dass mit einer einzigen Ausnahme alle Titel von zwei Personen übersetzt worden sind, was ein Mangel an Übersetzer zeigen könnte. Jetzt soll eine kritische Analyse der Repräsentativität dieser Titel und eine systematische Studie jeder Übersetzung bevorstehen, was möglich sein dürfte, da die Anzahl ziemlich gering ist.
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Ohne die literarische Übersetzung zu verlassen, findet man auch eine gewisse Aktivität bei privaten Verlägen, die glücklicherweise die Zeitspanne der Übersetzungen mit Titel aus den zweiten Hälfte des 20ten Jahrhunderts erweitern.
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Beim Verlag Elkar:
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Estepako otsoa/Der Steppenwolf, Hermann Hesse (Pello Zabaleta), 1986. |
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Pailazo baten aburuak/Ansichten eines Clowns, Heinrich Böll (José Antonio Azpiroz). |
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Katharina Blumen ohore galdua/Die verlorene Ehre von Katharina Blum, (Übersetzer unbekannt). |
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Prozesua/Der Prozess, Franz Kafka (Antton Garikano). |
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Homo faber, Max Frisch (Joxe Austin Arrieta). |
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Beim Verlag Erein (hier finden wir die zwei einzigen modernen Übersetzungen in Lyrikbereich):
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Poemak, Friedrich Hölderlin (Eduardo Gil Bera). |
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Hyperion, Friedrich Hölderlin (Eduardo Gil Bera). |
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Matxura, Friedrich Dürrenmatt (Xabier Mendiguren), 1992. |
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Hareetako gizona, E.T.A. Hoffmann (Pello Zabaleta), 1992 |
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Keuner jaunaren kondairak/Geschichten vom Herrn Keuner, Bertolt Brecht (Joxerra Garzia). |
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Batzarra Telgten/Treffen in Telgte, Günter Grass (Andolin Eguzkitza). |
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Xake nobela, Schachnovelle, Stefan Zweig (Xabier Mendiguren Bereziartua). |
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Kontrabajua/Der Kontrabass, Patrick Süskind (Übersetzer unbekannt). |
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Edale santuaren kondaira, Joseph Roth (Matias Múgica Franco de Medinacelli), 2001. |
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Itxura-aldaketa (Die Verwandlung), Kafka, Xavier Kintana, 1970. |
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Estepako semeak, 1. Hans Baumann, 1981. |
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Beim Verlag Hiria liburuak: |
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Werther. Goethe (Juan Unanua Garmendia), 1999. |
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Metamorfosia, Kafka (Rufino Iraola), 2000. |
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Werther. Goethe, Gotzon Lobera, 1987. |
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Beim Verlag Gero/Mensajero:
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Grimm anaien ipuinak I eta II (Joan Mari Sarasola), 1990. |
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2.4. |
Kinder- und Jugendliteratur |
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Dieser umfangreiche Bereich wurde noch nicht genügend geforscht. Es gibt eine ganze Menge von übersetzten Deutscher Werke, aber sie sind meistens nicht direkt aus der deutschen Sprache ins Baskische übersetzt worden. In bestimmten Fällen kann man davon ausgehen, dass die Übersetzung direkt ist, weil die Übersetzer bekannt für seine direkten Übersetzungen aus der deutschen Sprache sind (X. Mendiguren Bereziartua, Pello Zabaleta). Aber man findet eine Fülle von Namen, denen Fähigkeit für eine direkte Übersetzung unbekannt (und oft auch unwahrscheinlich) ist. Große Verläge aus Madrid oder Barcelona übersetzen deutsche Werke ins Spanische und machen dann zusätzlich eine Baskische Fassung, die sich auf die Spanische Übersetzung stützt. Ein interessantes Phänomen habe ich beim galicischen Verlag Kalandraka festgestellt: Übersetzungen ins Galicische von Deutschen Werken werden publiziert und dann aus der galicischen Übersetzung eine Baskische Fassung hergestellt. Die Erforschung dieses ganzen Gebiets soll mit einer Sammlung von Materialen beginnen (siehe Anhang B) und dann mit einer intensiven Untersuchung der Arbeiten folgen (Originalsprache, Bedingungen, Qualität, usw.). |
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3. |
ÜBERSETZUNG PHILOSOPHISCHER WERKE |
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Jetzt werden wir uns die Übersetzungen von philosophischen Werken vornehmen, wobei hier Philosophie in einem weiteren Sinn verstanden wird. Dazu muss man ein besondere Programm nennen, das genau mit dem Ziel entstand, solche Texte zu übersetzen, Klasikoak. Dann wird man auch die Produktion des Verlags Jakin berücksichtigen. Zum Schluss wird man eine kurze Beschreibung der spezifischen Probleme bei diesen Übersetzungen machen. |
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In den siebziger Jahren gab es eine Reihe von Übersetzungen Deutscher Werke, vorwiegend politische (sozialistische oder marxistische) Werke. Mein erster Eindruck ist, dass keine davon direkt aus der deutschen Sprache übersetzt worden ist, sondern indirekt aus der Spanischen. |
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Lan alokatua ta kapitala. Alokairua. Prezioa eta irabazia, Marx, Xabier Kintana, 1971. |
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Alderdi komunistaren manifestua, Engels/Marx, Xabier Kintana, 1980. |
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Sozialismoaren aurrerabidea utopiatik zientziara (die Entwicklung des Sozialismus von Utopie zur Wissenschaft), Engels, 1972. |
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Louis Bonaparteren Brumairearen hamazortzia (der achzente Brumaire des Louis Napoleon), Marx, Jakoba Onaindia Baseta/Otar, 1973. |
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Beim Verlag Colección Ebro: |
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Komunista Alderdiaren agiria, F. Engels/K. Marx, Irrintzi, 1971. |
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Beim Verlag Langile Borroka: |
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Alderdi komunistaren manifestua (Manifest der kommunistischen Partei), Engels/Marx, 1974. |
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Es handelt sich um ein unabhängiges Projekt, das von einem gemeinnützigen Träger 1991 mit dem Ziel ins Leben gerufen wurde, zunächst 50 Klassiker der Philosophie und danach weitere 50 Titel zu übersetzen (siehe Anhang C). Der erste Anstoß haben verschiedene Personen gegeben, besonders Xabier Mendiguren Bereziartua. Das Projekt bekam die Unterstützung der Stiftung BBV, dann BBVA, und auch Baskischer Sparkassen sowie der Baskischen Universität und der Universität Deusto. Das Projekt hat auch gelegentlich finanzielle Unterstützung der Europäischen Union erhalten. |
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Dieses Projekt nimmt bewusst am Prozess der Normalisierung der Sprache teil. Das Ziel ist, dass die Sprecher alle Themen ohne Probleme behandeln können. Die Schwierigkeit bei der Behandlung von gewissen kulturellen Bereichen ist wegen mangelnder Tradition groß, und die Schwierigkeit wird desto großer bei philosophischen Themen. |
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Die Förderer dieses Projekts könnten feststellen, dass gute Arbeit beim Erziehungssystem geleistet wurde (mit Herstellung von vielen guten Materialien im Baskischen), wobei noch Lücken zu füllen sind. Dennoch wenn man zur höheren Ausbildung annähert, sind diese Lücken viel zu groß. Die Baskische Universität und andere akademische Institutionen wie UEU (Baskische Sommeruniversität) arbeiten bereits an der Vorbereitung von akademischen Materialien. Aber diese sind es meistens pädagogische Schriften.
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Das Projekt Klasikoak hat sich seinerseits als Ziel die Übersetzung von klassischen philosophischen Werke gesetzt, eine grundlegende Arbeit, welche die Universität nicht leisten kann. Auf dieser Weise will es einen normalisierten Gebrauch des Baskischen erreichen und eine direkte Verknüpfung der Baskischen Kultur mit dem westlichen Gedanken erzielen. Mit diesem Zweck sucht der wissenschaftliche Beirat eine ausgewogene Auswahl zwischen Titeln, Sprachen und Gattungen. Das Hauptziel, das damit zu erreichen wäre, ist die Errichtung einer bibliographischen Infrastruktur, die als kultureller Bezugspunkt und Stützpunkt für Verfassung von Essays im Baskischen dienen kann. Mit der Entwicklung einer philosophisch-wissenschaftlichen Prosa, Bereicherung des Wortschatzes, auch mit neugeschaffenen Neologismen, und die Flexibilisierung der Syntax will man so einen bedeutsamen Beitrag zur Herstellung einer Standardsprache leisten. |
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Dieses Projekt möchte auch ein Treffpunkt der Arbeit von Akademikern und Übersetzern werden. Eine der wichtigsten Leistungen des Programms ist die Spezialisierung von etwa 30 Übersetzern und weiteren 30 Korrektoren, die mit verschiedenen Sprachen arbeiten (Griechisch, Latein, Französisch, Englisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch). Diese Gruppe von Personen haben sich bei dieser Arbeit so weitergebildet, dass sie auch in der Zukunft fähig sein werden, weitere spezialisierte Übersetzungen durchzuführen, und damit einen Beitrag zur interkulturellen Kommunikation zu leisten. |
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Um die höchstmögliche Qualität bei den Übersetzungen zu erreichen, wird ein Übersetzer gewählt, der schon philosophische Vorkenntnisse bzw. Kenntnisse über gewisse Autoren hat. Außerdem wird ein fachlicher Aufseher eingestellt. Schließlich wird ein sprachlicher Korrektor die Übersetzung prüfen. Man hat sich auch an nationale und internationale Fachleute gewendet, damit sie die Einleitungen zu jeder Übersetzung schreiben (kürzlich sind zwei Bände erschienen, die alle bisher publizierten Einleitungen aufnehmen). |
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Die Sammlung ist wegen ihres gepflegten Designs leicht erkennbar; dies hat aber zur Folge, dass die Bücher recht teuer sind, was der kritisierbarste Aspekt des Projekts wäre. Darüber soll auch gesagt werden, dass die Bücher hauptsächlich über ein jährliches Abonnement geliefert werden und sehr wenige direkt über die Buchhandlung verkauft werden. |
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Eine weitere Leistung der Sammlung ist die Digitalisierung der Übersetzungen in CD-ROM Format und vor allem auch der freie Zugang zu den Texten über Internet (www.klasikoak.com) in PDF und Format html. Dies wird den Gebrauch und Verbreitung dieser Arbeiten verstärken sowie deren kritisches Studium erleichtern. |
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Ein anderer Verlag, Jakin, hat sich auch bei der Übersetzung von philosophischen Texten ausgezeichnet. Seit 1997 publiziert der Verlag in seiner Reihe Irakurgaiak jährlich drei kurze Bücher über philosophische Themen. Dabei mischen sich Originalausgaben mit Übersetzungen von bekannten Werken. Diese werden mit einer Einleitung zur Thematik versehen. Die Übersetzer sind meistens Akademiker, die die zu übersetzenden Werke sehr gut kennen. Unter den 18 veröffentlichen Werken bei Irakurgaiak finden wir acht Übersetzungen, davon vier Übersetzungen aus der deutschen Sprache (siehe unten). |
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Die Mittel, die dieser kleine Verlag einsetzen kann, könnte man niemals mit den Mitteln vergleichen, die der Sammlung Klasikoak zur Verfügung stehen, aber die Erforschung seiner Arbeitsweise dient als Möglichkeit, eine Alternative zu der stärkeren Sammlung zu studieren. |
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3.4. |
Übersetzung deutscher philosophischen Werke |
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Wie zu erwarten war, steigt der Anteil der Übersetzungen aus der deutschen Sprache, wenn es um philosophische Werke geht. In der Sammlung Klasikoak finden wir 16 Titel bei 72 veröffentlichten Werken. |
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Honela mintzatu zen zaratustra, NIETZSCHE, Friedrich. |
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Naturako nahimena, SCHOPENHAUER, Arthur. |
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Askatasunetik iheska, FROMM, Erich. |
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Ateismoa Kristautasunean, BLOCH, Ernest. |
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Gizakiari buruzko entseiua: giza kulturaren filosofiari sarrera, CASSIRER, Ernst. |
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Izpiritu-Zientzietarako sarrera, DILTHEY, Wilhelm. |
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Hizkuntzaren jatorriari buruzko tratatua, HERDER, Johann Gottfried. |
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Prolegomenoak, KANT, Immanuel . |
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Psikoanalisiaren aurkezpena, FREUD, Sigmund . |
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Mistika-liburuak, ECKHART, Johannes/TAULER, Johannes. |
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Moralaren genealogia, NIETZSCHE, Friedrich. |
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Santu dena, OTTO, Rudolf. |
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Arrazoimen hutsaren kritika, KANT, Immanuel. |
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Mundua nahimen eta errepresentazio gisa, SCHOPENHAUER, Arthur. |
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Idazti hautatuak, HUMBOLDT, Wilhelm von. |
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Idazti hautatuak, LESSING, Gotthold Ephraim. |
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In der Reihe Irakurgaiak von Jakin machen die Übersetzungen aus der deutschen Sprache sogar die Hälfte der Übersetzungen aus, was sicherlich auf das akademische Interesse des Leiters, Professor Joxe Azurmendi, zurückzuführen ist. |
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Kant eta Hegel. Gerra eta bakeaz gogoeta / Zum ewigen Frieden und Auszüge von Kant y Hegel. |
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Alderdi Komunistaren manifestua / Das Manifest der kommunistischen Partei, K. Marx/F. Engels. |
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Ilusio baten etorkizuna / Die Zukunft einer Illusion, S. Freud. |
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Musikaren filosofia / Philosophie der Musik, Theodor W. Adorno. |
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Etika, zientzia eta antropologia, L. Wittgenstein, 2001. |
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Poeta gazte bati idatziak, R.M.Rilke (Patxi Salaberria Muñoa), 2002. |
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Die Baskische Universität veröffentlicht unter ihren Publikation auch Übersetzungen, aber die einzige direkte Übersetzung aus der deutschen Sprache, die ich finden konnte, ist: |
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Autodeterminazio morala: hezkuntza eta garapen ereduak balioen munduan, Fritz Oser/Wolfgang Althof, 1998. |
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Auf der Basis dieser Bestandsaufnahme soll jetzt eine doppelte Forschungsarbeit ins Leben gerufen werden: einerseits, die Erforschung der geschichtlichen und ideologischen Repräsentativität dieser Übersetzungen; andererseits, das kritische Studium aller dieser Übersetzungen. |
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3.5. |
Spezifische Probleme bei der Übersetzung philosophischer Texte |
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Bevor wir uns spezifischen Problemen bei der Übersetzung von philosophischen Texten zuwenden, ist es sinnvoll, die schon erwähnten allgemeinen Probleme in die Erinnerung zu rufen. Das erste Problem ist eine noch nicht ganz vorhandene Standardsprache (Der Prozess zu einer Standardsprache hat 1968 begonnen und jetzt ist die Arbeit dank des ersten normativen Wörterbuches des Baskischen und anderer Leistungen fast abgeschlossen). Folglich ist auch der Gebrauch der Sprache in vielen Bereichen noch nicht normalisiert worden; das ist auch der Fall bei der Philosophie, ein Gebiet, in dem bis vor kurzem die baskische Sprache kein Eintritt gefunden hatte (einige wenige theologische Werke ausgenommen). Als direkte Konsequenz finden wir, dass kaum Gewöhnung an Lesen und Schreiben solcher Werke vorhanden ist. Eine zusätzliche Schwierigkeit bei dieser mangelnden Normalisierung ist die Einzigartigkeit des Baskischen in Europa, und der große Unterschied zu allen Nachbarsprachen. Außerdem muss man auch in Kauf nehmen, dass die französischen Sprecher des Baskischen eine besondere Anforderung an den ganzen Normalisierungsprozess stellen. |
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So wird die Herausforderung, klassische philosophische Werke ins Baskische zu übersetzen, so dass der ausgebildete Baskische Leser gleiche, nicht großere, Schwierigkeiten beim Lesen solcher Werke findet, enorm, aber überwindbar. |
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Ein erster problematischer Aspekt, wie von schon erwähntem leicht zu schließen ist, ist die Terminologie. Die mangelnde Tradition und das dünne Korpus von philosophischen Texten bestimmen den Ausgangspunkt in diesem Bereich. Zunächst muss man sogleich sagen, dass es kein Deutsch-Baskisch-Deutsches Wörterbuch gibt. UZEI, eine Institution, die gute lexikografische Arbeit geleistet hat, hat vor etwa 20 Jahre ein dreisprachiges (Baskisch-Spanisch-Französisch) Wörterbuch der Philosophie hergestellt, aber dabei die deutsche Sprache gar nicht berücksichtigt, was eine ganz große Lücke bei einer solchen Arbeit bedeutet. |
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Dies ist außerdem widersinnig, zumal immer wieder die deutsche Sprache als ein nicht lateinischer Bezugspunkt für die baskische Sprache genannt wird, der bei der Lösung etlicher terminologischer Probleme berücksichtigt werden soll. |
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Der terminologische Mangel wird normalerweise dadurch behoben, dass man mit Hilfe von Suffixen (-tasun, -men etc.) neue Wörter für abstrakte Begriffe bildet, da die baskische Sprache reicht an Suffixe ist. Ein anderer Weg ist natürlich die Übernahme von aus dem Lateinischen stammenden Ausdrücken. Der doppelte Gebrauch von germanischen und lateinischen Termini bei den Originaltexten stellt eine interessante Aufgabe dar (beispielsweise Erscheinung/Phänomen, Anschauung/Intuition, usw.). Wenn das Baskische den lateinischen Ausdruck gebraucht, dann ist es ihm unmöglich, dieselbe Duplizität originaltreu wiederherzustellen. Dieses Problem haben freilich auch andere Sprachen, die zum Beispiel das Paar Objekt/Gegenstand immer mit objeto, objecte, object, objektu übersetzen müssen. Trotzdem kann man manchmal diese Duplizität wiederherstellen, indem man einen passenden baskischen Ausdruck finden kann. So kann man mit gorputz und soin gut zwischen Körper und Leib unterscheiden (beide cuerpo im Spanischen). Eine weitere gute Lösung finden wir bei dem Paar Urteil/Urteilskraft. Das Baskische greift auf das Latein zurück, kann dann aber eine gute Unterscheidung durch ein Suffix etablieren, judizio und juzgamen (beide juicio in meisten spanischen Übersetzungen, oder meistens juicio und Juicio). |
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Der Nominalstil, der bei philosophischen Texten so häufig vorkommt, verursacht auch sehr viele Probleme. Juan Garzia hat dieses Thema ausführlich in seinem Buch Joskera lantegi behandelt und er rät einen Abbau von Nominalisierungen und ihre Transformation in Verbalphrasen. Dies kann als allgemeine Regel korrekt und nützlich sein, aber verstößt gegen den terminologischen Wert von vielen Nominalisierungen bei philosophischen Werken. Die Bildung von abstrakten Nomen durch Nominalisierung (das Gute, das Ganze, das Absolute) stellt auch besondere Schwierigkeiten dar, vor allem, weil ihr terminologischer Wert den Erhalt der nominalen Form verlangt. Eine einfallsreiche und fruchtbare Art, dieses Problem zu lösen, bietet die Übersetzung von solchen Nominalisierungen durch eine verbalisierte Form, zum Beispiel, das Heilige würde ‘santu-dena’, das heißt, etwa ‘das, was heilig ist / die Gesamtheit des Heiligen’. |
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Die klassische Prosa stellt sehr gute Beispiele zur Verfügung, die zeigen, wie man die Subordination und lange Sätze im Baskischen gut behandeln kann, zumal diese Konstruktionen sehr häufig bei philosophischen Werken sind und sehr viele Schwierigkeiten verursachen. Eigentlich kann man diese Art von Problemen mit den bestehenden Werkzeugen recht gut überwinden, ohne den Originaltext ändern oder vereinfachen zu müssen. Das bestehende Problem gehört zu einem anderen Bereich: Beim Baskischen gibt es einen groβen Druck zur Vereinfachung wegen der Schwierigkeiten, die sonst die Leser einer nicht-normalisierten Sprache finden. |
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Ein anderes, oft schwieriger zu lösendes Problem stellen die präpositionellen Ausdrücke dar (da beim Baskischen keine Präpositionen vorhanden sind), besonders innerhalb von langen Sätzen oder wenn die Relativssätze einführend erscheinen. |
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4. |
ÜBERSETZUNG AUS DER BASKISCHEN SPRACHE INS DEUTSCHE |
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Es liegen nur sehr wenige Übersetzungen aus der baskischen in die deutsche Sprache vor. Es wurden vor allem Werke des Schriftstellers Bernardo Atxaga übersetzt, und es scheint, dass die meisten baskischen Texte nicht direkt aus dem Baskischen, sondern indirekt aus dem Spanischen übersetzt wurden. |
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Bambulo auf den Hund gekommen, Atxaga, Bernardo, Altberliner Vlg /VVA. |
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Bambulos wahre Lügengeschichten, Atxaga, Bernardo / Wilharm, Sabine, Altberliner Vlg /VVA. |
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Fenster zum Himmel, Atxaga, Bernardo, Suhrkamp /KNO. |
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Ein Mann allein, Atxaga, Bernardo, Unionsverlag /VM. |
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Memoiren einer baskischen Kuh, Atxaga, Bernardo, Fischer, S. |
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Obabakoak, Atxaga, Bernardo, Unionsverlag /VM. |
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Shola und die Löwen, Atxaga, Bernardo, Altberliner Vlg /VVA. |
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Shola und die Wildschweine, Atxaga, Bernardo, Altberliner Vlg /VVA. |
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Tanz, Russika, tanz!, Mariasun Landa. Aus dem Span. von Karin Zaitani, Landa, Mariasun, Berlin ; München: Altberliner, 1997. |
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Von nirgendwo und überall / Ni ez naiz hemengoa, Joseba Sarrionandia. Übers. und eingeleitet von Ruth Baier, Hamburg: Verl. Libertäre Assoz. 1995. |
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Ipuinak. Baskische Erzählungen, Beloki Zapirain, Jose R / Arbelbide, Xipri / Astigarraga Agirre, Idoia, IKO. |
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Ipuinak : baskische Erzählungen. Ausw. und Übers.: Hans J. Vermeer, Frankfurt/M : Verl. für Interkulturelle Kommunikation, 1991. |
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Baskische Märchen / übers. u. hrsg. von Felix Karlinger u. Erentrudis Laserer, Karlinger, Felix [Hrsg.] 1980/1990, München: Diederichs. |
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5. |
PROJEKTE |
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5.1. |
Konstrastive Studie |
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Ein erstes Projekt von höchstem Interesse ist die Herstellung einer kontrastiven Studie zwischen beiden Sprachen, die als didaktisches Werkzeug (die Nachfrage nach solchen Materialien wird bald wegen der Einführung der zweiten Fremdsprache als Pflichtfach auf Gymnasien zunehmen) und als Stützpunkt für Übersetzungen benutzt werden könnte. |
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Innerhalb dieses Projekts wird man sehr genau die Aspekte, die spezifische Schwierigkeiten verursachen, identifizieren und behandeln, wie zum Beispiel die präpositionellen Ausdrücke (es gibt keine Präpositionen in der baskischen Sprache) und das Verbalsystem (das Baskische ist sehr verschieden vom Deutschen und wohl einzigartig). |
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Ein anderes grundlegenden Projekt ist die Herstellung des ersten Deutsch-Baskisch-Deutsches Wörterbuches. Die Behebung des bestehenden Mangels hat größte Priorität. Die ersten Schritte wurden schon vorgenommen; es existiert schon eine Liste von etwa 10.000 Wörter, aber das Projekt hat in letzter Zeit stagniert. |
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5.3. |
Beschreibende und normative Analyse der Übersetzungen |
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Dank der auf der ersten Seite des Beitrages vorgestellten Sucharbeit, die in den nächsten Monaten weiter verfeinert wird, wird man in der Lage sein, eine systematische Erforschung der vorhandenen Übersetzungen zu unternehmen. Die Sammelaktion der Texte läuft schon, und bald wird die kritische Analyse der Texte ihren Anfang nehmen. |
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Benutzte Bibliographie:
Calleja, S., und X. Monasterio, 1986. „Las traducciones al euskara de libros infantiles y juveniles“. In: Euskera (Bilbo) XXXII,2 (1986), S. 151-163. (=Calleja/Monasterio 1986).
EIZIE, 1996, 1998, 2002. Itzulpen antologia I, II eta III. 1996, 1998, 2002. (=EIZIE 1996, 1998, 2002).
Irigaray, A., 1965. „Esbozo bio-bibliográfico de literatura éuscara profana (Del siglo XV al XX)“. In: Príncipe de Viana 98-99 (1965), S. 133-159. (=Irigaray 1965).
Mendiguren, Xabier, 1992. „Euskal itzulpengintzaren historiarako zuinak eta materialak“. In: RIEV XXXVIII,2 (1992), S. 331-351. (=Mendiguren 1992).
Mendiguren, Xabier, 1994. „Pentsamenduaren klasikoak euskaraz“. In: Jakin (Donostia) 80 (1994), S. 111-118. (=Mendiguren 1994).
Ruzicka Kenfel, Veljka, 2002. Kulturelle Regionalisierung in Spanien und literarische Übersetzung. Studien zur Rezeption deutschsprachiger Kinder- und Jugendliteratur in den zweisprachigen autonomen Regionen Baskenland, Galicien und Katalonien. Frankfurt/Main: Peter Lang, 2002. (=Ruzicka 2002)
Sarasola, I., 1976. Historia social de la literatura vasca. Akal, 1976. (=Sarasola 1976)
Sorarrain, G., 1898. Catálogo general de obras éuskaras. Barcelona: 1898. (=Sorarrain 1898)
Villasante, L., 1988. Euskararen auzia. 1988. (=Villasante 1988)
Vinson, J., 1891. Essai d'une Bibliographie de la Langue Basque. Paris: 1891. (=Vinson 1891).
Zabaleta, J. M., 1984. Euskal itzulpenaren antologia. Pax. Lazkao, 1984. (=Zabaleta 1984).
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Notas:
1: |
Als Agustin Kardaberaz die Baskische Fassung eines “Leben von Ignatius” veröffentlichen will, wurde am 1ten November 1766 eine Verordung erteilt, in der man das folgende lesen könnte: “para que sin especial noticia suya no se den licencias por este Consejo para imprimir libros en otra lengua que la castellana“. |
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